Betriebspraktika
Betriebspraktika
Ein großer Teil des Austauschs sind die zwei Wochen, welche die Schüler in Praktikumsstellen hier in Dublin und auch in Hamburg verbringen. Diese Praktikumsstellen sollen den St. Kilian’s Schülern ermöglichen, einen Einblick in die deutsche Wirtschaft und das deutsche Arbeitsleben zu gewinnen. Außerdem soll dies selbstverständlich auch als Werbung für ein Studium oder eine Berufsausbildung in Deutschland dienen. Um dies zu ermöglichen, wird an St. Kilian‘s auch das Sprachdiplom abgelegt.
Hier in Dublin werden die Stellen von der organisierenden Lehrkraft gesucht, wobei St. Kilian’s immer auf die Hilfe der Eltern angewiesen ist, Stellen anzubieten. In den letzten Jahren konnten dadurch zahlreiche deutsche Schüler erste Erfahrungen mit der irischen Arbeitswelt machen. Es gab unter anderem Stellen in Apotheken, Museen, bei Ingenieuren, Cafés etc. Hierfür herzlichen Dank von unserer Seite!
In Deutschland organisiert der Rotary Club in sehr großzügiger und unbürokratischer Art seit 1987 ein den Schülerzahlen entsprechendes Arbeitsplatzangebot. Daher konnten unsere Schüler schon in unterschiedlichste Berufsfelder hineinschnuppern, wie z.B. Krankenhäuser, Hotels oder auch bei Daimler. Außerdem werden unsere Schüler mit besonderer Aufmerksamkeit betreut, sie werden zu einem festlichen Essen in einem Hotel eingeladen, bei dem sie den Clubmitgliedern von ihren Erfahrungen berichten.
Praktikumsberichte
Asklepios Krankenhaus – Joshua McMillan, 2019
Das Asklepios Krankenhaus befindet sich im Stadtteil Harburg. Es gehört zu einem Klinikverband mit rund 160 Gesundheitseinrichtungen und ist Europas größter Klinikbetreiber in privatem Familienbesitz. In den Asklepios Kliniken arbeiten 47.000 Mitarbeiter in 14 Bundesländern. In der Klinik in Harburg gab es mehr als zwanzig verschiedene Abteilungen, darunter Kardiologie, Psychatrie und Neurologie.
Von 4. April bis zum 17. April absolvierten mein Mitschüler Isaac und ich ein Praktikum in der Asklepios Klinik Harburg. Wir haben 7 Tage lang in der Magen- und Darm-Endoskopie gearbeitet, meistens im Aufwach- und Operationsraum. Wir haben auch für die letzten drei Tage in der Lungenendoskopie gearbeitet.
Ich hatte viele verschiedene Aufgaben in der Arbeit. Die ersten zwei Tage war ich im Operationssaal als Assistent in der Chirurgie. Sehr viel konnte ich als Schüler natürlich noch nicht machen, aber die Ärzte haben uns alle Schritte der Operationen genau erklärt. Das erste Mal habe ich es ziemlich widerlich gefunden, aber nach dem dritten Tag hatte ich mich an die Situation gewöhnt. Anschließend habe ich drei Tage im Aufwachraum gearbeitet. Hier hatten wir schon viel mehr Verantwortung und konnten mehr helfen. Wir durften die Patienten vor und nach den OPs “auf- und abkabeln”, Blutdruck und Puls messen und die Daten in Listen eintragen.
An einem typischen Praktikumstag hat mich der Gastvater um 8 Uhr zur Klinik gefahren. Dort habe ich dann zuerst im Ankleideraum eine neue Uniform geholt und mich umgezogen. Dann bin ich mit Isaac in unsere Abteilung gegangen und habe mit den Kollegen besprochen, was wir an dem Tag machen sollten. Am dritten Tag, beispielsweise, habe ich von 9 bis 12 Uhr im Aufwachraum gearbeitet. Die neuen Patienten sind in den Raum gekommen und wir haben ihnen ein Bett gegeben und die Krankenschwester hat sie umgezogen und ihnen Blut abgenommen. Wenn die Ärzte bereit waren, haben wir sie in den Operationssaal gefahren. Als sie fertig waren, haben die Krankenschwestern sie zurückgebracht. Ich habe dann den Blutdruck gemessen. Nach einer halben Stunde haben wir sie abgekabelt und nach Hause gehen lassen oder auf die Station gebracht. Um 12 Uhr hatte ich eine Stunde Mittagspause. Am Nachmittag, haben wir noch drei Stunden gearbeitet.
Am Anfang gab es das Problem, dass uns im Operationssaal immer schlecht wurde, weil wir noch nie so viel Blut und innere Organe gesehen hatten. Aber nach ein paar Tagen haben wir uns daran gewöhnt. Die Ärzte haben uns empfohlen, gut zu frühstücken.
Obwohl ich fast keine Erwartungen hatte, war ich sehr überrascht wie viel Verantwortung ich übernehmen durfte. Ich war auch erstaunt, wie interessant ich es gefunden habe, weil ich mich eigentlich nicht so sehr für Medizin interessiere. Obwohl ich wahrscheinlich nie in einem Krankenhaus arbeiten werde, habe ich trotzdem sehr viel Lebenserfahrung gewonnen und bin sehr dankbar dafür.
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Nicholas Hederman, 2018 – Karl Schütt Tischlerei
Ich habe bei der Karl Schütt- Tischlerei gearbeitet. Ich habe gelernt, wie man Werkzeuge und Maschinen benutzt, die Holz schneiden. Ich habe geübt, neue Objekte herzustellen. Ich habe Besen hergestellt und Puzzle, die „Teufelsknoten“ hießen. Ich musste den Müll wegmachen und überflüssiges Holz verbrennen. Mein Arbeitstag sah so aus. dass ich morgens um 8 Uhr da sein musste. Sobald ich ankam, ging es gleich ans Arbeiten, Schneiden und das Abmessen von Holz, dass ich für meine Projekte brauchte. Ich hatte einen Arbeitsplatz mit einem Schraubstock und einer Klemme. Bis 9.30 Uhr habe ich an meinen Projekten gearbeitet, dann hatten wir unsere erste Pause. Danach ging es wieder an die Arbeit und wir wurden dann teilweise gefragt, den anderen Tischlern zu helfen, indem wir ihnen lange Holzteile übergaben, die durch Maschinen mussten oder aufräumten. Um 13 Uhr hatten wir eine zweite Pause zum Mittagessen. Diese war eine halbe Stunde lang. Dann ging es zurück an die Arbeit bis um 15 Uhr. Freitags haben wir früher fertig gemacht und viel aufgeräumt.
Meine Kollegen haben mir mit allem geholfen, sie haben mir verschiedene Techniken gezeigt, wie man Hold schneidet mit einer Säge und anderes. Sie waren sehr gesprächig und ich fand es sehr leicht, mit ihnen zusammen zu arbeiten.
Schwierig war der erste Tag, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich die Werkzeuge benutzen sollte und mein Tischlerei-Vokabular war nicht so gut, aber meine Kollegen haben mir geholfen und ich habe schnell viel gelernt.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was ich erwarten sollte, aber mir hat mein Praktikum gefallen und ich bin sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit hatte, es zu machen.
Mir hat das Praktikum geholfen, da ich schon immer überlegt hatte, später etwas mit meinen Händen zu machen und dieses Praktikum hat mich dazu gebracht, etwas im handwerklichen Bereich zu finden, vielleicht nicht in einer Tischlerei, aber etwas ähnliches.