Zahlreiche Gäste, Schüler und Lehrer feierten am 23. und 24. Januar auf dem Eurocampus in Dublin 60 Jahre deutsch-französische Freundschaft und die Zukunft in einem gemeinsamen Europa. Im Mittelpunkt des Jubiläums stand die gute und freundschaftliche pädagogische Kooperation zwischen der Deutschen Schule Dublin St. Kilian‘s und dem Lycée Français International Samuel Beckett (LFI).
Der Höhepunkt der Feiern war eine trilinguale Debatte auf Französisch, Deutsch und Englisch zum Elysée-Vertrag, dem vor 60 Jahren in Paris geschlossenen Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland. Eröffnet wurde diese Debatte am 24. Januar von Peter Burke, dem irischen Staatsminister für Europa. Burke hob die Vorteile der europäischen Einheit insbesondere in den Bereichen Bildung und Kultur hervor und betonte: „Die Bildung, die die Schüler auf dem Eurocampus erhalten, ist von unschätzbarem Wert für das Leben als Bürger Europas.“ Seiner Rede wohnten nicht nur die Botschafter von Frankreich und Deutschland und die Botschafterinnen von Belgien und Luxemburg bei, sondern auch Josepha Madigan, die irische Staatsministerin für Sonderpädagogik. Extra aus Frankreich und Deutschland waren die Leiter der Auslandsschulbehörden, Olivier Brochet von der französischen AEFE und Heike Toledo von der ZfA, angereist.
Bereits einen Tag zuvor, am 23. Januar, waren die Feierlichkeiten in der Shamrock Hall der Deutschen Schule mit dem St. Kilian’s-Grundschulchor eröffnet worden. Philippe Luquet, Direktor des LFI, und Thorsten Henke, kommissarischer Schulleiter der Deutschen Schule Dublin, hießen die Gäste auf dem Eurocampus willkommen. Nachdem vier Schülerinnen den Gästen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen auf dem Eurocampus berichtet hatten, hielten der französische Botschafter Vincent Guérend und der deutsche Botschafter Cord Meier-Klodt Reden zur Bedeutung interkultureller Verständigung.
Den Reden der Botschafter hörten nicht nur zahlreiche Schüler aus den Eurocampus-Klassen zu, sondern auch die Gäste von AEFE und ZfA. Olivier Brochet von der AEFE wurde von Philippe Lods und Isabelle Picault begleitet, Heike Toledo von der ZfA von Oliver Bientzle, dem Leiter des Referats für Auslandsschulen und Sport im Auswärtigen Amt. Auch die Direktoren von AEFE und ZfA hoben in ihren Grußworten die deutsche, französische und irische Zusammenarbeit auf dem „am besten funktionierenden Eurocampus“ der Welt hervor, der einer von sechs weltweit ist. Brochet charakterisierte den Eurocampus in Dublin als einen „außergewöhnlichen Bildungsschmelztiegel“, der die Schüler darauf vorbereitet, „aufgeklärte, engagierte Bürger zu sein, die die Veränderungen vorantreiben, die unsere Welt braucht“.
Anschließend hatten die Gäste und Delegationen aus Frankreich und Deutschland die Gelegenheit, sich auf einem von Schülern geführten Rundgang ein eigenes Bild vom Campus zu machen. Dabei trafen sich auch mit Lehrkräften zu einem Informationsaustausch.
Die provokative These „Die heutige Generation junger Europäer hat weniger Möglichkeiten als ihre Eltern“ stand dann am nächsten Tag im Zentrum der trilingualen Debatte. Die jährliche Elysée-Vertragsdebatte, an der Schüler der Abschlussklassen beider Schulen teilnehmen fand in diesem Jahr bereits zum 10. Mal statt. Sie gilt seit 2013 als einer der Höhepunkte des Eurocampus und ist ein anschauliches Beispiel für eine europäische Bildungserfahrung durch die Sprachen Französisch, Deutsch und Englisch. Zwei Teams aus insgesamt sechsehn Schüler:innen der 11. Klassen von St. Kilian’s und vom LFI führten vor den Augen der Gäste eine kontroverse Debatte. Die Teammitglieder waren sehr gut vorbereitet und argumentierten in insgesamt 12 Reden rhetorisch gekonnt für oder gegen die These. Organisiert war die Debatte in diesem Jahr von den sehr engagierten Lehrerinnen Emma Jones und Amy Scallan. Allerdings hatten die Schüler:innen ihre Argumente in intensiver Vorbereitung selbst recherchiert und deckten ein breites Spektrum von Wirtschaft, Politik, Technologie, Kultur und Medien ab. Moderiert wurde die Debatte von zwei Schülern, Thomas O’Grady und Dylan McGowan.
Alle Schüler:innen brachten beeindruckende Argumente vor und waren in der Lage, direkt auf die Argumente ihrer Gegner einzugehen. Das betonten auch die diesjährigen Juroren der Debatte, die Kulturattachés der französischen und deutschen Botschaften, Frau Mariam Diallo und Herr Robert Henneberg, sowie Frau Linda Golden, eine ehemalige Lehrerin. Sie standen vor der schwierigen Aufgabe, ein Siegerteam zu bestimmen.
Herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Gewinner: Gaëlle Abrard (LFI), Sophia Larionova O’Connor (St. Kilian’s), Thomas Waché (LFI), Else Denis (LFI), Timothé Nelserade (LFI), Eliska Dvorakova (St. Kilian’s), Neha Krishnan (St. Kilian’s) und Nadia Matthias (St. Kilian’s), die erfolgreich und überzeugend die Behauptung vetreten haben und mit einer Trophäe ausgezeichnet wurden.
Wir gratulieren ebenfalls dem Oppositionsteam bestehend aus Anna Cantwell-Xenopoulou (LFI), Ben Taylor German (St. Kilian’s), Clemence Iglesias (LFI), Charlie Kennedy (St. Kilian’s), Shervin Sedaghat (St. Killian’s), Sara Hany Mahmoud Ibrahim Sabry (LFI), Benas Vasiliauskas (St. Kilian’s) und Rebecca Costache (St. Kilian’s).
Vielen Dank an die Lehrer und alle beteiligten Schüler, die diese Veranstaltung ermöglicht haben. Ein besonderer Dank geht an die geschätzten Gäste für ihre Teilnahme und an die deutsche und französische Botschaft für ihre kontinuierliche Unterstützung.